Erste Erfahrungen

Angefangen mit meinen Röhrenbastelleien hat alles vor ca. 22-25 Jahren, damals noch in meinem "Zimmer".

Hier ist eine Endstufe mit 4 x EL 84 pro Kanal in

Gegentakt zu sehen. Das Ganze baute ich damals nach einem K+H Schaltplan. Die Netztransformatoren und die Übertrager stammen aus dem selben Gerät.

Der Vorverstärker (weißes Holzbrett) wurde über ein einstellbares (mit Röhren bzw. Glimmstabi`s) Röhrennetzteil gespeist.

Die Röhren bekam man damals noch in unserer Stadt bei VET- Elektronik um die Ecke. Solche Elektronik-Läden gibt es leider ja nicht mehr.

Samstags trafen sich dort die ganzen "Freaks". Fehlte manchmal nur noch der Bratwurststand......

 

Wie das Ganze klang, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Es galten damals  noch andere "Klangmaßstäbe" für mich.

Hier der Schaltplan. Allerdings wurde der Verstärker ohne Klangregelung und mit Halbleitergleichrichtung aufgebaut.

Weitere "Projekte"

Mein nächstes "fotodokumentiertes" Röhrenprojekt war eine SRPP Vorstufe nach Elektor Vorlagen. Die hatte eine (zu) hohe Verstärkung und anfangs auch leichte Brummprobleme. Klanglich empfand ich es als ganz ordentlich. Ich konnte durch die hohe Verstärkung endlich meine "Elko-Ausgang- Transistor-Endstufen" voll aussteuern.

 

Davor folgten noch ein Umbau eines Perpetuum Ebner HSV 20Verstärkers mit ECLL 800 in ein Stahlblechgehäuse mit ein paar Modifikationen(neue Elkos, anderer Gleichrichter, Entfernung der Klangregelung). Für meine damaligen Kef-Lautsprecher passte der Verstärker aber leider nicht (in dem Alter hörte man ja gerne auch mal laut).

Solche Verstärker konnte man damals mit Glück auf dem Flohmarkt für 5-10 DM finden.

 

Zwischendurch baute ich nochmal einen "Design Verstärker" aus Eck-Regalböden (ich hatte noch Ausgangsübertrager rumliegen). Verbunden wurden die Bretter mit Gewindespindeln und mit schwarz-lackiertem Lochblech verkleidet. Die Röhren wurden im Halbkreis der Böden angeordnet. Leider habe ich hier auch keine Fotos gemacht. Der Verstärker wurde mit je 2 x EL 84 in Ultralinear-Technik sowie E 88 CC in der Vorstufe aufgebaut. Optisch und klanglich gefiel mir das Ganze an meiner Selbstbau Dynaudio recht gut.  Ich denke ich würde ihn mir heute auch noch mal hinstellen und damit hören.

 

 

Hier nochmal die SRPP- Vorstufe an meinem

alten Tektronix Oscar. Sauberes 20V Rechteck.

Leider konnte der Oscar aus Platzgründen nicht mit in meinen Bastelkeller umziehen.

Der nächste Röhrenstreich bei mir war ein Priboj.

Den konnte man damals mit etwas Geschick für

knappe 250-300 DM  Neu bekommen.

Klanglich fand ich den Verstärker ziemlich "Geradlinig mit viel Leistung". Er klang für mich damals wenig nach "Röhre".

Aber es liegen ja auch ca. 20 Jahre "Gehörbildung" dazwischen.....

Im Allgemeinen gab es nach der Wende interessante Elektroniksachen aus "dem Osten"

zu kaufen. Man bekam die Sachen, vor allem auch viele schöne Röhrendinge, zu einem Spotpreis hinterhergeworfen.

Hätte man damals gewusst.....

Einige Zeitgenossen nutzten die Gunst der Stunde und bauten Ihr Geschäftsmodell darauf auf.

Da fällt es mir wie (Achtung: Wortspiel) Steine auf die Füße, wenn ich z.B. an Vorstufenröhren

aus Restposten denke: PCC-Röhren deren Heizspannung mit glühend heißem LM 317 aus einem

Restposten-Philips Trafo versorgt wurden, der auch die Anodenspannung bereitstellte. In dem gleichem  (zu)hochverstärkendem Bausatz wurde auch nicht gekapseltes Restposten-Poti von Alps mit Loudness-Abgriff als Non-plus-ultra angepriesen.. Wie teuer wäre wohl bei diesem Anbieter der Priboj?????

Die "Manufaktur" gibt es übrigens immer noch.......

Nach gut 20 Jahren Röhren-"Abstinenz" wollte ich doch mal sehen bzw. hören wie ich heute über Röhren und deren "Klang" urteilen würde. Irgendwie fixierte ich mich auf Eintakt-A.

Damit das Ganze auch von den Kosten im "Versuchsrahmen" bleibt bestellte ich einen  China Bausatz mit EL 34 als Se.

Der Verstärker funktionierte auf Anhieb.

Endlich macht Musikhören wieder Spaß!!!!!!!!!!!!!!

 

Es besteht für mich seitdem wieder mehr Interesse an der Musik selbst als an der "Anlage".

(Das Basteln darf natürlich nicht zu kurz kommen)

 

Nach jahrelangem Suchen, Basteln und Hören

mit Halbleiterverstärkern hat mich das Röhrenfieber wieder gepackt.

Ich begann mich wieder mit Kennlinien, verschiedenen Röhrentypen, Ausgangsübertragern usw. zu beschäftigen.

Erst einmal möchte ich eine "hochwertige"

Se aufbauen. Danach vielleicht auch mal was in PP.

Hier ist übrigens der Schaltplan der "China"

Röhre. Die beiden parallelgeschalteten Systeme der 6n9P machen richtig Pegel. Durch die hohe Verstärkung ist eine (für Röhrenverhältnisse)

starke Gegenkopplung möglich. Ich habe ein Stereo-Poti hierfür eingebaut.

Persönlich finde ich (und meine Frau) die Einstellung mit der starken Gegenkopplung am Besten. Vielleicht würde sich das mit anderen Übertragen (Sg- Anzapfung) oder im Triodenmodus ändern. Mal sehen....

Die "Klang" Neugier siegte zum Schluss über die

Genauigkeit beim Aufbau....

Trotz Wechselspannungsheizung brummt nichts an meinen Lautsprechern mit ca. 88 dB.

Die Qualität der Bauteile ist OK. Vor allem für den Preis (270€ inkl. Versand).

Die Qualität der Röhrensockel ist nicht so toll.

Auch die Bananenbuchsen könnten besser sein.

Der Netztrafo ist noch für 220 V ausgelegt, was die Anodenspannung und Heizspannungen leicht erhöht und ihn wärmer werden lässt. Er wird nach stundenlangem Betrieb ca. 55-60 Grad warm.

Das nächste Röhrenprojekt wird sorgfältiger aufgebaut.

Als Röhrenbestückung sind EL 34B in Kombination mit 6n9P und 5Z3P vorhanden.

Die EL 34B sind lt. Hersteller Shuguang Tetroden mit 30W. Ob Peam-Power kann ich nicht mit Sicherheit beurteilen, hier fehlt mir die Erfahrung dieses von Außen zu sehen.

Die Gleichrichtung mit Röhren finde ich auch Optisch toll. Im Allgemeinen zieht es mich eher zu großen und nostalgischen Röhrenformen hin.

 

Technisch finde ich bei Eintakt-A nichts einzuwenden gegen Röhrengleichrichtung.

Die Stromaufnahme ändert sich im Gegensatz zu Push-Pull ja nicht gravierend und

liegt bei EL 34 oder ähnlichen leistungsschwachen Eintaktern im Rahmen.

Als Vorteil sehe ich auch das "langsame" Hochlaufen der Anodenspannung.

 

 

Schwachpunkt des Verstärkers scheinen die

Ausgangsübertrager zu sein. Die EL 34 macht an der Primärseite (3,5k) 600Vss. An der Sekundärseite bleiben davon an der 4 Ohm Wicklung gerade mal

12 Vss hängen. Ich finde das ein wenig mager.

Klanglich habe ich aber nichts an den Übertragern zu bemängeln.

Der Kern der Übertrager ist ein EI 66.

 

Ich hatte mir vor kurzem welche mit großem Blechpaket bestellt, welche auch im Bass geringfügig besser waren, aber im Mittel- Hochtonbereich nicht an die Auflösung und Musikalität der

"einfachen?" China-Übertrager herankamen. Ich habe sie wieder verkauft, da ich sie auch für andere

Projekte nicht verwenden möchte.

Hier bin ich noch auf der Suche....

 

Es ist jedenfalls erstaunlich wie laut und vor allem dynamisch 5 Watt Sinus  sein können.

Lediglich bei mehr als gut gehobener Zimmerlautstärke wird alles komprimiert.

Bis dahin stellt sich aber oft, auch bei eingeladenen Mithörern der Oh- und Fuß-Mitwipp-Effekt ein.

Auch beschäftige ich mich seit kurzem mit

Breitbändern und Hochwirkungsgrad- Lautsprechern......